Strafverteidigertag Rechtspolitik

Heft 11 : DNA Phenotyping
Auf der Suche nach der verdächtigen Minderheit

freispruch # 11 | September 2017 | das ganze Heft als PDF-Download

Kommissar Wattestäbchen

Darüber, dass die erweiterte DNA-Analyse kommen wird, herrscht unter Experten weitgehend Einigkeit. Ein Symposium am ‚Freiburg Institute for Advanced Studies‘ diskutierte nun auch die Risiken, die damit einhergehen. Einige der Expert*innen haben wir um einen Beitrag gebeten. Eine Einleitung von Thomas Uwer.


Überschätztes Beweismittel?

Nicht erst die erweiterte DNA-Analyse bringt Probleme mit sich. Auch der bereits zulässige DNA-Beweis ist fehleranfällig. Thomas Bliwier beschreibt die Schwachstellen und zeigt, dass und wie gegen den ‚DNA-Beweis‘ verteidigt werden kann.

 

Das Phantom von Heilbronn

Wenn heute in Deutschland über den Sinn und Nutzen erweiterter DNA-Analysen diskutiert wird, berufen sich Befürworter auf die positiven Erfahrungen in den Niederlanden und Großbritannien. Was viele nicht wissen: Auch in Deutschland sind bereits Erfahrungen mit dem Einsatz entsprechender Technologien in der Ermittlungsarbeit gesammelt worden. Von Anna Lipphardt

 

Eine Technologie der Angstkultur

Dass die erweiterte DNA-Analyse in der Öffentlichkeit überwiegend unkritisch gesehen wird, ist nicht selbstverständlich. Der Schutz eigener Daten ist ein sensibles Thema. In der Auseinandersetzung um die erweiterte DNA-Analyse greifen aber verschiedene Diskurse ineinander, mittels derer die Technologie als alternativlos und Kritiker als ‚Täterschützer‘ dargestellt werden. Von Sarah Weitz und Nicholas Buchanan.

 

Hohe Wahrscheinlichkeiten?

Befürworter der forensischen DNA-Analyse werben seit jeher mit hohen Wahrscheinlicheiten. Die gelten aber bereits bei der bislang zulässigen DNA-Spur nur bei möglichst vollständigen, nicht verunreinigten, vermischten oder zersetzten Spuren. Auch für die erweiterte DNA-Analyse werden oft hohe Wahrscheinlich-keiten angegeben. Die Landesregierugen von Baden-Württemberg und Bayern behaupten bei der sog. biogeographischen Herkunft eine Vorhersagewahrscheinlichkeit von 99,9 Prozent. Peter Pfaffelhuber hat nachgerechnet und kommt zu anderen Ergebnissen.

 

DNA-Phenotyping und Racial Biases

Die Rede von der ‚erweiterten DNA-Analyse‘ ist irreführend. Denn die geplanten Ermittlungstechnologien greifen wesentlich tiefer und qualitativ anders in die Grundrechte der Betroffenen ein, als dies bei der bisherigen DNA Analyse der Fall ist. Von Carsten Momsen.

 

Ein Gipfel der Grundrechtsverletzungen

Hamburg glich während des G20-Gipfels einem Polizeistaat. Proteste wurden niedergeknüppelt, Demonstranten pauschal mit Randalierern gleichgesetzt, Grundrechte wurden außer Kraft gesetzt. Gabriele Heinecke berichtet von einem Ort, den man für einige Tage der Polizei überlassen hat.

 

freispruch Wahl-Spezial

Vor dr Bundestagswahl 2017 hat das Organisationsbüro Wahlprüfsteine versandt. Hier sind die Antworten (nur als PDF verfügbar).

 

So einen veröffentlicht man nicht

Im Strafverteidiger Forum (StraFo) ist eine Entscheidung veröffentlicht worden, die ein als Rechtsextremist bekannter Anwalt eingesandt hat. Jens Janssen hat die Redaktion darauf hingewiesen. Hier ist der Briefwechsel - mit Kommentar.

 

Alternativen zu lebenslang

Die Strafverteidigervereinigungen fordern seit vielen Jahren die Abschaffung der lebenslangen Freiheitsstrafe, 2016 erschien beim Organisationsbüro ein Policy Paper zu demThema. An der evangelischen Akademie Loccum fand nun eine Fachtagung zur lebenslangen Freiheitsstrafe statt. Hans Holtermann berichtet.

 

»Ni hao, liebe Kollegen.«

Im Juli fand ein deutsch-chinesischer Rechtsanwaltsaustausch in Chifeng statt. Jan Bockemühl war dabei und berichtet.

 

Das Strafvereitelungskartell: NS-Verbrechen vor deutschen Gerichten

Historischer Vortrag von Prof. Ingo Müller auf dem 41. Strafverzeidigertag.

 

 

 

freispruch ist das Mitgliederorgan der Strafverteidigervereinigungen und erscheint beim:
Organisationsbüro der
Strafverteidigervereinigungen
Redaktion: Thomas Uwer
Fanny-Zobel-Str. 11 | 12435 Berlin
ISSN: 2196-9868
Printauflage: 4.000 Exemplare
Erscheinungsweise: halbjährlich

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